Es war einmal ein König in Irland, der hatte drei Söhne und eine Tochter … An einem strahlenden Sonnentage war die Jungfrau draußen im Sommerhaus und kämmte ihr Haar. Sie achtete nicht darauf, wo sie sich befand, bis ein Kerl von einem Riesen mit fünf Köpfen, fünf Schöpfen und fünf Hälsen kam. Der steckte bloß den Finger unter Ihren Gürtel, hob sie auf und entführte sie.
- Georgien
30 Jahre Märchenforum Hamburg e.V.
Micaela Sauber ist eine der Gründerinnen des Vereins. Wir haben ihr einige Fragen gestellt
![Picture](/uploads/1/6/8/6/16868432/published/micaela-sauber.jpg?1721030272)
1994 hast Du mit anderen Frauen das Märchenforum gegründet, Wie seid ihr darauf gekommen?
Ich hatte die Forum Initiative im Mittelweg als Kulturzentrum gegründet, die es inzwischen nicht mehr gibt, und dort Gespräche über Märchen angeboten. Da fanden sich Menschen ein, die schon mit Märchen Umgang hatten oder nach guter „Seelenkost" in der Literatur suchten.
Wir haben Veranstaltungen entwickelt. Die "Nacht mit Märchen" bis zum Morgengrauen hatte großen Zulauf und Werbewirksamkeit. Wir schufen Märchenpuppenspiele und eine Verbindung zur Europäischen Märchengesellschaft. Einen Verein zu gründen, wurde notwendig, um rechtlich und finanziell beweglich zu sein.
Welche Absicht, Ziel, Vision habt ihr damit verbunden?
Je mehr wir uns mit Märchen beschäftigten, um so größer wurde unser Enthusiasmus. Die Vielfalt und Originalität der Volksmärchen weltweit und ihr Bezug zu kleinen und großen Fragen des Daseins hatte uns ergriffen. Das wollten wir immer mehr erforschen, beleben, erleben und zeigen.
Worin besteht für Dich der Unterschied zwischen Vorlesen und Erzählen?
Beim Erzählen gehe ich in eine Art Dialog mit denen, die zuhören. Ich bin freier für intuitive Interaktion als beim Lesen.
Ich nehme die Menschen als Erzählerin anders wahr, habe sie im Blickfeld und reagiere auf sie in meiner Darstellung.
Die Märchendramaturgie spielt sich auf einer sinnbildlichen Ebene ab, da kann man sich treffen. Der Begriff „Interaktion“ kann sensibel oder auch, wenn nötig, grob real werden.
Hast Du ein Lieblingsmärchen?
Ja, das ist und bleibt „Fundevogel“ in der Grimmschen Sammlung. Es ist kurz und prägnant wie ein gutes Gedicht.
Ich hatte die Forum Initiative im Mittelweg als Kulturzentrum gegründet, die es inzwischen nicht mehr gibt, und dort Gespräche über Märchen angeboten. Da fanden sich Menschen ein, die schon mit Märchen Umgang hatten oder nach guter „Seelenkost" in der Literatur suchten.
Wir haben Veranstaltungen entwickelt. Die "Nacht mit Märchen" bis zum Morgengrauen hatte großen Zulauf und Werbewirksamkeit. Wir schufen Märchenpuppenspiele und eine Verbindung zur Europäischen Märchengesellschaft. Einen Verein zu gründen, wurde notwendig, um rechtlich und finanziell beweglich zu sein.
Welche Absicht, Ziel, Vision habt ihr damit verbunden?
Je mehr wir uns mit Märchen beschäftigten, um so größer wurde unser Enthusiasmus. Die Vielfalt und Originalität der Volksmärchen weltweit und ihr Bezug zu kleinen und großen Fragen des Daseins hatte uns ergriffen. Das wollten wir immer mehr erforschen, beleben, erleben und zeigen.
Worin besteht für Dich der Unterschied zwischen Vorlesen und Erzählen?
Beim Erzählen gehe ich in eine Art Dialog mit denen, die zuhören. Ich bin freier für intuitive Interaktion als beim Lesen.
Ich nehme die Menschen als Erzählerin anders wahr, habe sie im Blickfeld und reagiere auf sie in meiner Darstellung.
Die Märchendramaturgie spielt sich auf einer sinnbildlichen Ebene ab, da kann man sich treffen. Der Begriff „Interaktion“ kann sensibel oder auch, wenn nötig, grob real werden.
Hast Du ein Lieblingsmärchen?
Ja, das ist und bleibt „Fundevogel“ in der Grimmschen Sammlung. Es ist kurz und prägnant wie ein gutes Gedicht.
|
Willkommen im Märchenforum Hamburg
Wir sind ein Zusammenschluss von MärchenerzählerInnen und MärchenliebhaberInnen in Hamburg und im norddeutschen Raum mit dem Ziel der Verbreitung und Pflege der klassischen Volksmärchen aller Länder.
Sie suchen eine Märchenerzählerin oder einen Märchenerzähler für Ihre Veranstaltung? Interessieren Sie sich für Erzählabende, Seminare und Veranstaltungen rund um das Thema Märchen? Gerne beantworten wir Ihre Fragen. Nehmen Sie sich die Zeit, uns kennen zu lernen, nehmen Sie sich die Zeit, durch unsere Seiten zu blättern. Wir freuen uns, wenn Ihre Neugierde auf Märchen geweckt wird. |
Abonnieren Sie hier unseren Newsletter
|
Die Wahrheit und das Märchen
(jüdisches Märchen)
Die Wahrheit ging durch die Straßen der Stadt, ganz nackt, wie am Tage ihrer Geburt. Kein Mensch wollte sie in sein Haus einlassen. Jeder, der sie traf, flüchtete voller Angst vor ihr. Da war die Wahrheit betrübt und verbittert.
Als sie eines Tages wieder einmal in Gedanken versunken durch die Straßen ging, begegnete sie dem Märchen. Das Märchen war geschmückt mit prächtigen bunten Kleidern, die jedes Auge und jedes Herz entzückten.
„Sei gegrüßt, verehrte Freundin Wahrheit“, sagte das Märchen, „warum bist du so bedrückt und treibst dich allein auf den Straßen herum?“ - „Es geht mir schlecht, ich bin alt, kein Mensch will mich kennen, keiner mag mich“, antwortete die Wahrheit.
Da sprach das Märchen: „Nicht weil du alt bist, lieben dich die Menschen nicht. Auch ich bin sehr alt, und je älter ich werde, desto mehr lieben mich die Menschen. Höre, ich will dir das Geheimnis der Menschen enthüllen: sie mögen es, wenn jemand geschmückt ist, schön gekleidet und hübsch anzusehen ist. Komm mit, ich werde dir meine herrlichen Kleider borgen, und du wirst sehen, die Leute werden auch dich lieben.“
Die Wahrheit befolgte diesen Rat und schmückte sich mit den Kleidern des Märchens. Und seitdem gehen Wahrheit und Märchen zusammen, und beide sind bei den Menschen beliebt.
Als sie eines Tages wieder einmal in Gedanken versunken durch die Straßen ging, begegnete sie dem Märchen. Das Märchen war geschmückt mit prächtigen bunten Kleidern, die jedes Auge und jedes Herz entzückten.
„Sei gegrüßt, verehrte Freundin Wahrheit“, sagte das Märchen, „warum bist du so bedrückt und treibst dich allein auf den Straßen herum?“ - „Es geht mir schlecht, ich bin alt, kein Mensch will mich kennen, keiner mag mich“, antwortete die Wahrheit.
Da sprach das Märchen: „Nicht weil du alt bist, lieben dich die Menschen nicht. Auch ich bin sehr alt, und je älter ich werde, desto mehr lieben mich die Menschen. Höre, ich will dir das Geheimnis der Menschen enthüllen: sie mögen es, wenn jemand geschmückt ist, schön gekleidet und hübsch anzusehen ist. Komm mit, ich werde dir meine herrlichen Kleider borgen, und du wirst sehen, die Leute werden auch dich lieben.“
Die Wahrheit befolgte diesen Rat und schmückte sich mit den Kleidern des Märchens. Und seitdem gehen Wahrheit und Märchen zusammen, und beide sind bei den Menschen beliebt.
Werden Sie Mitglied!
Treten Sie ein in die lebendige Welt der Märchen. Fördern Sie die Kunst des Erzählens.
Werden Sie ErzählerIn – Wir machen Mut zum Erzählen
Wir bieten:
Weitere Infos und Anmeldung:
Hanna Margarete Schilling
Tel.: 040 / 47 88 95
E-Mail: [email protected]
Wir bieten:
- Kontakte zu Ausbildungen
- Teilnahme an kostengünstigen Seminaren
- Teilnahme an honorierten Auftritten
- Vermittlung bei externen Anfragen
- Werbewirksame digitale Präsenz, auf unserer Website und im Newsletter
- vielfältige Kontakte zu an Märchen interessierten Menschen und Gruppierungen
- eine beglückende Tätigkeit!
Weitere Infos und Anmeldung:
Hanna Margarete Schilling
Tel.: 040 / 47 88 95
E-Mail: [email protected]
Der Vorstand:
- Margarete Johanna Schilling
- Thomas Tilge
- Gabriele Zeitler